Das Erste mal Mittelamerika
Roadtrip durch Costa Rica
Nach meinem Aufenthalt in Japan führte mich meine Reise über Los Angeles und Houston nach San José, Costa Rica. Dies war mein erstes Mal in Mittelamerika, und nach insgesamt über 30 Stunden Reisezeit kam ich endlich am Flughafen von San José an. Mein erster Eindruck von Costa Rica war anders als erwartet. Nachdem ich meinen Einreisestempel erhalten hatte, machte ich mich auf den Weg zu einem nahegelegenen Flughafenhotel, wo ich mich mit einem Freund aus Deutschland verabredet hatte.



Vulkane & Heiße Quellen in La Fortuna
Nachdem wir unseren Mietwagen abgeholt hatten, fuhren wir etwa zwei Stunden Richtung La Fortuna. Die Fahrt führte uns über den Highway und durch hügelige Landschaften. In La Fortuna angekommen, trafen wir unseren Gastgeber, der uns die Schlüssel für unsere Unterkunft übergab. Nachdem wir unser Gepäck abgelegt hatten war unser erster Stopp ein kleiner Park, in dem wir verschiedene Tiere sehen konnten. Für etwa 9.000 Colones sahen wir Strawberry Frogs, verschiedene Echsen und Vögel, und am Ende sogar ein Faultier.
La Fortuna ist bekannt für seine heißen Quellen, von denen einige kostenlos zugänglich sind. Wir parkten unser Auto etwas entfernt, um die Parkeinweiser zu vermeiden, und erreichten die heißen Quellen zu Fuß. Diese waren wirklich schön und perfekt zum Entspannen. Auf dem Rückweg sahen wir noch einen Coati, einen kleinen Nasenbären. Am Abend probierte ich die Costa-Ricanische Küche, die mich jedoch ziemlich enttäuschte, es gibt leider nicht wirklich viel Auswahl. Das Essen in Costa Rica ist stark von amerikanischen Einflüssen geprägt, mit vielen Pizzen, Burgern und Steaks.
Am nächsten Morgen beschlossen wir, ohne festes Ziel loszufahren, und entschieden uns schließlich, einen Vulkan-Kratersee zu besteigen. Wir fuhren zum berühmten Wasserfall von La Fortuna und weiter zu einer Hotelanlage, wo wir unser Auto parkten und jeweils 7.500 Colones zahlten, um den Weg zum Kratersee zu starten. Der Aufstieg war über unbefestigte und matschige Wege, vorbei an Schildern mit "Kein Durchgang", die wir ignorierten. Nach 1 1/2 Stunden anstrengendem Klettern erreichten wir den Gipfel des Berges. Der Abstieg zum See war nochmals 15 Minuten steil und anstrengend. Am See waren nur wenige Leute. Es war ein besonderes Erlebnis, in einem alten Vulkan in einem Regenwassersee zu schwimmen, auch wenn das Wetter die Sicht auf die Spitze des Vulkans El Arenal beeinträchtigte. Der Aufstieg war anstrengend, aber das Gefühl, den See erreicht zu haben, war überwältigend. Dieser See sollte auf jeder To-Do-Liste für La Fortuna stehen.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise fort, mit dem Auto fuhren wir etwa vier Stunden in Richtung Tortuguero, an die Karibikküste Costa Ricas.

Irgendwann fuhren wir dann aus dem Kanal heraus in eine etwas freiere Region des Flusses. Es war schon sehr beeindruckend, wie das Wasser zwischen den riesigen Bäumen da lag, und am Ende des Flusses auf einmal Tortuguero auftauchte. Angekommen, packten wir unsere Rucksäcke und wurden von einem anderen Mitarbeiter zu unserer Unterkunft gebracht. Tortuguero ist ein schönes, kleines Städtchen, das auf der einen Seite vom Fluss und auf der anderen Seite vom Meer umschlossen ist. Das Dorf besteht aus vielen kleinen Wegen, verirren kann man sich hier aber eigentlich nicht. Essensmöglichkeiten gibt es ein paar, aber nicht sehr viele, vor allem auf der Seite zum Fluss hin findet man die meisten Restaurants.
In unserer Unterkunft angekommen, packten wir unser Gepäck ins Zimmer und liefen ans Meer, das direkt gegenüber von unserer Unterkunft war. Der Strand war schön, da er aber direkt an das offene Meer in die Karibik angrenzt, war hier auch viel Holz und Müll angespült. Der schwarze Strand ist trotzdem wunderschön und kilometerlang. An diesem Abend waren wir nur noch etwas essen, da es am nächsten Morgen früh losging. Um 5 Uhr klingelte der Wecker, da wir um 7 Uhr am Pier mit einem Guide verabredet waren. Es ging mit einem Kajak auf den Fluss, Ziel war es, die einzelnen Kanäle und den Fluss nach Tieren abzusuchen.
Insgesamt ging die Tour drei Stunden, und wir sahen Brüllaffen, Klammeraffen, verschiedene Echsen und Kaimane, ein Faultier und verschiedene Vogelarten. Wir hatten eine spezielle Tour gebucht, bei der es hieß, dass man mit dem Kajak tiefer in den Dschungel reinfahren kann und mehr Möglichkeiten hat, Tiere zu sehen. Letzten Endes haben aber die Gruppen auf den großen Booten eigentlich genau dasselbe an Tieren gesehen wie wir auch. In Tortuguero ist also eine normale Tour völlig ausreichend und auch meine Empfehlung.
Nach der Tour mit dem Kajak ging es für uns noch zu Fuß in den Nationalpark. Am Eingang des Parks stand ein Schild, das darauf hinwies, dass man verschiedene Punkte befolgen soll, wenn man einen Jaguar sieht. Unser Spaziergang durch den Park war aber eher eine Enttäuschung. Wir haben außer ein paar Echsen eigentlich keine Tiere gesehen, und da der Nationalpark nicht wirklich schön anzusehen ist, war der Weg eher unnötig. Den restlichen Tag ließen wir dann am Pool und am Meer ausklingen. Zum Sonnenuntergang ist der Strand hier in Tortuguero einfach wunderschön.
Amazonas Feeling in Tortuguero
Die Fahrt nach Tortuguero war landschaftlich die ersten zwei Stunden ziemlich langweilig. Eigentlich folgt man die ganze Zeit nur dem Highway bzw. einer Hauptverkehrsstraße durch Städte und Dörfer. Irgendwann fährt man dann von dieser Straße ab und fährt durch Felder und entlang von Farmen. Es fühlte sich etwas an wie in den Everglades in den USA, man merkte immer mehr, dass man in ein Sumpfgebiet kommt. Irgendwann kamen wir dann bei einem großen Parkplatz an, an dem wir direkt eingewiesen wurden. Wir hatten uns vorher in unserer Unterkunft, die wir über Airbnb gebucht haben, bereits unseren Parkplatz gebucht, der uns 30.000 Colones pro Tag kostete. Unsere Fahrt mit der Fähre hatten wir ebenfalls bei unserer Unterkunft schon gebucht, die 45.000 Colones gekostet hat.
Wir stellten also unser Auto ab und wurden von einem Kollegen zu einem Restaurant gebracht, wo wir noch eine Kleinigkeit trinken und essen konnten, bevor es endlich aufs Boot weiterging. Das Boot war relativ gemütlich, und wir fuhren los, einen Kanal entlang, quasi direkt durch den Urwald. Tortuguero kann man nämlich nur mit dem Boot erreichen. Unser Fahrer hatte es scheinbar eilig, und wir fühlten uns wie bei "Tokyo Drift" auf dem Wasser. Die Fahrt war super lustig und hat einfach Spaß gemacht. Tiere konnten wir auf dem Weg nach Tortuguero leider keine sehen, dafür war unser Fahrer einfach viel zu schnell.



Am nächsten Tag machten wir uns mit dem Bootstaxi auf den Weg zum "Cerro El Tortuguero", einem Aussichtspunkt, von dem aus man eine wahnsinnige Aussicht hat. Man fährt von Tortuguero etwa 15-20 Minuten und muss dann nochmal knapp 20 Minuten bis zum Aussichtspunkt laufen. Der Weg hier hoch war super angenehm, die Aussicht war auch toll, aber das Beste war in unserem Fall der Weg wieder runter. Hier sahen wir eine kleine Gruppe von Klammeraffen, die relativ nah an uns herankamen und direkt über uns durch die Bäume kletterten. Am Schluss liefen wir noch etwas durch das Dorf, tranken eine Kleinigkeit und fuhren dann mit dem Bootstaxi wieder zurück nach Tortuguero. Das Ticket für das Bootstaxi kauft man sich ganz einfach am Pier in Tortuguero. Das Boot fährt nämlich nur zu bestimmten Zeiten, also achtet darauf, dass ihr das letzte Boot noch bekommt, denn einen anderen Weg zurück nach Tortuguero gibt es nicht.
Am Tag darauf ging es dann auch schon wieder zurück ans Festland. Auf dem Weg mit dem Boot zurück sahen wir dann noch einen Kaiman sowie ein Faultier. Unser nächster Stopp war das sechs Stunden entfernte Monteverde.
Affenshow in Monteverde
Von Tortuguero ging es mit dem Auto in etwa sechs Stunden über La Fortuna nach Monteverde. Leider ist der Weg ziemlich umständlich, und man muss entweder einmal komplett um den Vulkan oder um einen See herumfahren. Wir entschieden uns, um den See zu fahren, die Strecke ist eigentlich ganz schön. Wenn man um den halben See gefahren ist, muss man irgendwann rechts abbiegen. Ab hier fährt man dann knapp zwei Stunden auf unbefestigten Straßen, durch kleine Dörfer und schöne Landschaften, bis man schließlich in Monteverde ankommt.
Monteverde ist eine der höher gelegenen Regionen in Costa Rica. Berühmt ist die Gegend vor allem für den Cloud Forest, einen Wald, der beim richtigen Wetter in den Wolken verschwindet und dadurch einfach magisch aussieht. Man kann dann durch den Wald laufen und über einige Hängebrücken wandern. Am ersten Tag in Monteverde war es schon relativ spät, deshalb liefen wir nur noch durch die Stadt und suchten uns etwas zu essen. Monteverde hat diesen typischen lateinamerikanischen Dorfcharme.



Am nächsten Tag machten wir uns relativ früh auf den Weg zum Cloud Forest. Die Tickets haben wir direkt am Parkeingang gekauft. Das Wetter war sehr gut, weshalb wir die den magischen Anblick des Cloud Forest leider nicht sehen konnten. Schön war es trotzdem. Wir sahen direkt am Anfang einige Nasenbären sowie ein paar Klammeraffen. Wir folgten den verschiedenen Wegen und kamen zu einigen Aussichtspunkten. Da wir relativ viel Zeit hatten, erkundeten wir das komplette Areal ohne Zeitdruck.
Wir sahen einen Quetzal, den wahrscheinlich schönsten und farbenfrohesten Vogel, den ich je gesehen habe. Diesen Vogel sieht man nicht sehr häufig, also hatten wir hier schon sehr viel Glück, doch das Glück sollte noch eine Schippe drauflegen. Wir wollten noch zu einem Wasserfall, der uns empfohlen wurde, also machten wir uns auf den Weg. Der Wasserfall selbst war sehr klein und weniger schön.
Wir machten uns gerade auf den Weg zum Ausgang, als eine Gruppe von 15-20 Klammeraffen unseren Weg kreuzte und uns eine unfassbare Show lieferte. Sie schwangen sich direkt vor uns von Baum zu Baum, kamen immer weiter zu uns runter und trauten sich bis auf wenige Meter an uns ran. Es fühlte sich an, als würden sie uns zeigen wollen, was sie so drauf haben. Das Spektakel blieb natürlich kein Geheimnis, und so standen irgendwann auch einige Guides neben uns. Auf die Frage meines Freundes an einen Ranger, ob das normal sei, antwortete dieser: "Nein, das kommt eigentlich nie vor." Wirklich ein wahnsinnig tolles Erlebnis!
Danach machten wir uns auf den Weg zurück nach Monteverde. Wir liefen noch durch die Stadt und gingen etwas essen. Am nächsten Tag ging es dann auch schon relativ früh weiter. Unser nächstes Ziel war Tamarindo.

Tamarindo der Backpacker Ort
Von Monteverde ging es also weiter nach Tamarindo. Umso weiter wir auf die westliche Seite von Costa Rica kamen, umso trockener wurde die Gegend. Überall auf unserem Weg brannte es. Ich kann nicht sagen, ob es sich um kontrollierte oder unkontrollierte Feuer handelte, aber wir haben uns nie unsicher gefühlt, und die Feuerwehr haben wir eigentlich auch nie gesehen.
Als wir dann in Tamarindo ankamen, merkte man sofort, dass es ein sehr touristischer Ort war. Es gab überall Subway, McDonald's und ähnliche Fast-Food-Ketten, was eigentlich immer das beste Indiz dafür ist, dass ein Ort ziemlich touristisch ist. Wir nahmen unser Gepäck und brachten es in unsere Unterkunft. Diesmal waren wir in einem schönen Hostel, nicht weit von den Bars und Clubs entfernt – ein super Ort also, um auch mal das Nachtleben von Costa Rica genauer unter die Lupe zu nehmen.
Da wir aber noch ein bisschen vom Tag übrig hatten, machten wir uns erst einmal auf den Weg an den Strand und genossen den schönen Sonnenuntergang mit einem kalten Bier. Abends starteten wir dann zur Bar-Tour. In Tamarindo kann man sich auch für einen Pub Crawl anmelden, aber wir entschieden uns dafür, die Bars auf eigene Faust abzugrasen. Am Ende waren wir in fünf Bars. Die einen sind schöner, die anderen eher nicht so schön, aber alles in allem hatten wir einen super Abend in Tamarindo.
Am nächsten Tag ging es dann auch schon weiter in Richtung Süden, in das wunderschöne Montezuma.
Hippie Vibes in Montezuma
Die Strecke von Tamarindo nach Montezuma war wieder relativ unspektakulär. Wir fuhren knapp drei Stunden, bevor wir in einem kleinen, verschlafenen Dörfchen namens Montezuma ankamen. Auf den ersten Blick war es eigentlich nichts Besonderes. Für den Tag hatten wir uns vorgenommen, die berühmten Montezuma-Wasserfälle zu besuchen. Diese Wasserfälle kann man sogar umsonst besuchen, was in Costa Rica schon eine Seltenheit ist.
Wir hielten am Ende von Montezuma, kurz vor einer Brücke, und parkten am Straßenrand. Wir liefen die Straße entlang, über die Brücke, und folgten dann einfach dem Fluss aufwärts. Nach 15-20 Minuten kamen wir bei einem großen Wasserfall an. Wunderschön anzuschauen, fiel er knapp 15 Meter tief hinab. Das Wasser war tief genug zum Schwimmen, und sogar ein Souvenierverkäufer war hier. Es war einiges los, aber es herrschte ein angenehmer Vibe.


Wir sprangen ins Wasser und schwammen ein bisschen. Man kann hier auch super von einem größeren Stein ins Wasser hüpfen. Neben diesem großen Wasserfall gibt es noch zwei weitere, die man erreichen kann, indem man dem Weg bergauf noch etwas folgt. Der Weg ist nicht ganz ohne und schon ziemlich gefährlich, die Wasserfälle sind es aber auf jeden Fall wert. Oben angekommen, gibt es dann noch einen großen Wasserfall und einen ganz kleinen sowie zwei Becken, in denen man ebenfalls schwimmen kann.
Wir entschieden uns, von dem großen Wasserfall zu springen. Das waren etwa 12 Meter – Adrenalin pur, aber einfach ein riesiger Spaß. Nachdem wir hier noch etwas mit ein paar Amerikanern geredet hatten, machten wir uns auf den Weg zurück nach Montezuma. Wir liefen noch etwas am Strand entlang, und ich muss sagen, das war mit Abstand der schönste Strand, den ich in Costa Rica gesehen habe. Allgemein war Montezuma einfach etwas besonderes. Es herrschte ein super angenehmer Hippie-Vibe, es war ein paradiesischer Ort. Die schwarzen Strände mit den riesigen Wellen, die direkt an den Dschungel angrenzten, waren unglaublich schön.
Am Abend waren wir auch noch richtig gut essen – mit das beste Essen, das wir in Costa Rica hatten, meiner Meinung nach. Wenn man in Costa Rica ist, sollte man Montezuma unbedingt für drei Tage oder sogar mehr besuchen. Mir hat es hier total gefallen. Leider hatten wir hier nur einen Tag Aufenthalt, da wir einen relativ straffen Zeitplan hatten. So ging es für uns am nächsten Tag schon weiter in Richtung Jaco.

Amerikanischer Urlaubsort Jaco
Von Montezuma fuhren wir zum Playa Naranjo, von hier kann man mit der Fähre bis nach Puntarenas fahren. Wir erreichten die Fähre gerade noch rechtzeitig und waren dann innerhalb von einer Stunde auf der anderen Seite der Bucht angekommen. Von dort aus fuhren wir auf dem Highway in Richtung Jaco, aber vorher wollten wir noch an einem besonderen Ort halten: der Krokodilbrücke.
Wie der Name schon sagt kann man von der Brücke im Fluss einige Krokodile sehen. Es hört sich nicht so spektakulär an, aber als wir ankamen, waren mindestens zehn Krokodile zu sehen. Wir schauten uns die Krokodile an, eines der Krokodile trägt den Spitznamen "Mike Tyson" da es im Gegensatz zu den anderen einfach riesig ist. Wir aßen noch eine Kleinigkeit an einem Streetfood-Stand, ehe es weiter in Richtung Jaco ging.
In Jaco angekommen, checkten wir direkt in unsere Unterkunft ein und machten uns dann auf den Weg an den Strand. Ich muss ehrlich sagen, dass Jaco für mich der hässlichste Ort in ganz Costa Rica war, total touristisch, der Strand ist nicht wirklich schön, und die Stadt ist nichts Besonderes. Ich wäre lieber noch eine Nacht in Montezuma geblieben.
Wir machten uns abends noch auf den Weg in die Stadt, gaben unsere Wäsche ab und aßen in einem Surferladen eine Kleinigkeit, ehe wir schon wieder nach Hause gingen. Am nächsten Morgen hieß es dann frühstücken, kurz durch die Stadt laufen, die Wäsche holen und weiter in Richtung Quepos und Uvita.
Beeindruckendes Uvita
Von Jaco ging es für uns weiter nach Uvita. Knapp zwei Stunden waren wir auf der berühmten Panamericana unterwegs ehe wir dann in Uvita ankamen. Die Panamerica startet in Mexico und zieht sich durch bis Panama. Uvita selbst ist eigentlich kein besonders schönes Dorf – es ist wie ein kleines Jaco. Allerdings waren die Leute hier viel freundlicher. Unsere Unterkunft war der Hammer, und das Essen war fantastisch. Wir warfen unsere Rucksäcke in die Unterkunft und machten uns auf den Weg zum Strand, denn hier liegt eigentlich das wirkliche Highlight und der Grund, warum man Uvita besucht: ein wunderschöner Nationalpark mit schwarzen Stränden und einem wahnsinnig schönen Flusslauf.
Wir gingen am Strand entlang, und unser Ziel war ein Strandabschnitt, der bei Ebbe aussieht wie eine Walflosse. Das Verrückte daran ist, dass man zur richtigen Jahreszeit hier sogar wirklich Wale sehen kann. Leider waren wir an diesem Tag zu einer schlechten Zeit dort, sodass man die Flosse nicht richtig sehen konnte. Trotzdem entspannten wir etwas am Strand und genossen einen unfassbar schönen Sonnenuntergang, der Strand hier ist einfach wunderschön. Abends waren wir noch super gut essen.
Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, zum Sonnenaufgang nochmal an die Walflosse zu gehen und uns das Ganze anzuschauen. Vom Boden aus ist es nicht so extrem beeindruckend, aber aus der Luft mit der Drohne ist es ein unglaublicher Anblick und einfach ein Wunder der Natur. Außerdem sahen wir am Strand noch einen Waschbären. Danach packten wir unsere Sachen ins Auto und fuhren weiter Richtung Drake Bay, die südlichste Station auf unserer Reise.



Artenreichtum in Drake Bay/Corcovado
Nach Drake Bay war es noch einmal eine sehr abenteuerliche Fahrt, aber wir hatten eine Mission: eines der artenreichsten Gebiete der Welt zu besuchen. Knapp drei Stunden fährt man von Quepos nach Drake Bay. Nach etwa 1 1/2 Stunden muss man die Panamericana verlassen, und etwa 20 Minuten später fährt man dann mehr als eine Stunde über unbefestigte Straßen. Irgendwann kommt man dann in Drake Bay an, einem kleinen Dorf an der Küste, ohne asphaltierte Straßen, nur Schotter.
Das Dorf war schon etwas Besonderes. Bei unserer Gastgeberin buchten wir vorab eine Tour in den berühmten Corcovado Nationalpark. Da die Tour aber erst am nächsten Tag startete, hatten wir noch etwas Zeit an unserem ersten Tag. Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg in den Nationalpark. Auf dem Weg dorthin sahen wir das erste mal Tukane und einen Kaiman, der auf einem Stein am Strand lag. Etwas weiter im Nationalpark sahen wir dann noch eine Familie von Kapuzineräffchen, die direkt vor uns auf den Bäumen spielten und sich gegenseitig entlausten. Auch die riesigen Bambusbäume waren extrem beeindruckend. Wenn man dem Weg im Nationalpark folgt, kommt man noch über eine kleine Brücke, Tiere haben wir dort allerdings keine mehr gesehen.
Am Abend liefen wir dann zurück nach Drake Bay und gingen noch essen. Am nächsten Morgen ging es sehr früh los mit dem Boot eine Stunde auf dem Meer entlang bis zum Corcovado Nationalpark. Insgesamt kostete die Tour knapp 60.000 Colones, inklusive Bootsfahrt, Tourguide und Mittagessen. Im Park angekommen, wurden unsere Daten aufgenommen, und dann ging es auch schon direkt los mit unserem Guide in den Park. Direkt nach zehn Metern sahen wir schon Pekaris und Klammeraffen.


Wir liefen mit unserem Guide weiter, der uns nicht nur über die Tiere, sondern auch über viele andere Dinge, wie zum Beispiel verschiedene Bäume usw. einiges erklärte. Außerdem versuchte er, die Gruppe immer mit einzubeziehen und hat eigentlich jede Frage, die wir hatten, beantwortet. An diesem Tag hatten wir laut unserem Guide mal wieder sehr viel Glück. Wir haben neben den Pekaris und den Klammeraffen noch zwei Tapire, Tukane, eine große Familie Coatis, einen Nasenbären und eine kleine Familie von Totenkopfäffchen gesehen, die zusammen mit dem Nasenbären mein Highlight waren. Krokodile oder Raubkatzen haben wir leider keine gesehen, aber es war trotzdem ein super Tag. Man kann im Corcovado Nationalpark auch eine mehrtägige Tour buchen, bei der man in einer der Stationen, die es im Nationalpark gibt, übernachtet. Mir hat die Tagestour allerdings gereicht, und ich war damit völlig zufrieden. Zum Mittagessen hatten wir übrigens noch typisch Costa-Ricanisch Reis mit Bohnen und Kartoffeln. Zurück in Drake Bay machten wir uns dann noch auf den Weg an den Strand, wo wir ein Krokodil im Meer gesehen haben, keine zehn Meter vom Strand entfernt. Damit war das Thema Schwimmen gehen dann auch gegessen. Abends waren wir noch sehr gut essen, ehe es dann am nächsten Morgen wieder in Richtung Norden in den Manuel Antonio Nationalpark ging.



Da unser Gastgeber meinte, dass der Park Nahomi der schönste Ort in Quepos sei, war uns schon klar, dass wir dort wohl nicht mehr viel machen könnten. Also buchten wir für den Abend eine Nachtwanderung in einem Teil des Manuel Antonio Nationalparks. Kurz vor Einbruch der Nacht trafen wir uns mit unserem Guide und stiefelten mit insgesamt zehn Leuten über einen kleinen Pfad in den Wald.
Die Nachtwanderung war wirklich super. Unser Guide war sehr nett und informativ. Wir sahen Taranteln und andere Spinnen, Schlangen, Frösche, Kröten, Echsen und Skorpione. Außerdem zeigte uns unser Guide mit Schwarzlicht verschiedene Dinge im Wald. Wenn man in Costa Rica ist, sollte man meiner Meinung nach mindestens einmal eine Nachttour machen, wir haben eine in Monteverde und eine im Manuel Antonio gemacht und beide waren toll.
Nach der Tour gingen wir in der Gegend essen. Die meisten und besten Restaurants in der Nähe von Quepos liegen auf dem Weg von der Stadt zum Nationalpark. Danach ging es zurück in unsere Unterkunft.
Am nächsten Tag stand der Manuel Antonio Nationalpark auf dem Programm. Wir entschieden uns, den Park ohne Tour zu erkunden, was letztendlich auch die viel bessere Entscheidung war. Es ist viel günstiger und alles, was man mit einem Guide sieht, sieht man im Manuel Antonio auch ohne Guide, vor allem, weil so viele Gruppen unterwegs sind, dass man die Tiere quasi nicht verpassen kann. Der Park ist sehr schön und die Strände sind toll, allerdings ist der Park schon ziemlich überlaufen, was sehr schade ist. Dennoch sahen wir viele Tiere: sowohl Kapuzineraffen als auch Klammeraffen, giftige Frösche sowie viele Echsen, die den ganzen Tag am Strand liegen.
Am Abend waren wir noch in einem Restaurant essen. Ansonsten hat mir Quepos und der Nationalpark nicht so sehr gefallen, da die Stadt nicht sehr schön ist und der Ort extrem touristisch wirkt. Am nächsten Tag ging es dann auch schon relativ früh los zurück in die Hauptstadt von Costa Rica.
Der berühmte Manuel Antonio
Von Drakey Bay ging es dann wieder zurück nach Norden, denselben Weg über die unbefestigten Straßen vorbei an Ranches und Kuhherden, ehe wir wieder auf die Panamericana in Richtung Norden fuhren. Unser Ziel war der Manuel Antonio Nationalpark. Unsere Unterkunft hatten wir wie üblich schon vorab gebucht. Mitten in der Stadt hatten wir eine kleine Unterkunft mit Küche und Stellplatz für unser Auto. Dort angekommen trafen wir uns kurz mit unserem Gastgeber, der uns auch ein paar Tipps für Quepos gab.
Die Tipps wollten wir natürlich direkt befolgen und liefen von unserer Unterkunft einmal an der Promenade in Richtung Park Nahomi, der laut unserem Gastgeber der schönste Ort in Quepos sein soll. Der Weg dorthin war nach der Promenade allerdings ziemlich hässlich, es fühlte sich an, als würde man durch ein verlassenes Fabrikgelände laufen. Nach etwa 20 Minuten kamen wir dann im Park Nahomi an. Wie sich herausstellte, war der Park einfach nur eine etwas größere Wendeplatte, von der man einen ganz netten Ausblick hatte, mehr aber auch nicht.

Fußball und Geschichte in San Jose
Von Quepos ging es also mit dem Auto wieder über die Panamericana in Richtung Norden. Nach etwa einer Stunde machten wir einen Zwischenstopp zum Frühstück in Dominical. Dort angekommen, liefen wir erst einmal durch das kleine Örtchen und die Hippie-Vibes trafen uns sofort. Überall liefen Menschen mit Dreadlocks herum und die Leute wirkten alle super entspannt und freundlich.
Wir sahen einen kleinen Flohmarkt und entschieden uns, einmal abzuchecken was es hier so gibt. Und es gab alles Mögliche: Schmuck, Stoffe, aber auch Essen und selbstgemachte Kokoscreme. Mir hat der Markt super gefallen. Danach waren wir noch in einem kleinen Restaurant essen. Hätten wir gewusst, dass Dominical so schön ist, hätten wir wohl mindestens eine Nacht hier verbracht. Da aber unser letzter voller Tag in Costa Rica angebrochen war, mussten wir leider weiter in Richtung Hauptstadt.


Auf dem Weg nach San José entschieden wir uns, ein Fußballspiel im Stadion anzuschauen. Also kauften wir uns online Tickets für Deportivo Saprissa, den Rekordmeister der Costa-Ricanischen Fußballliga. Die Tickets kosteten jeweils 7.500 Colones. Mit einem Uber fuhren wir zum Stadion. Dort angekommen, merkte man sofort die Fußballverrücktheit der Fans. Als Fußballfans war es für uns beide ein super Erlebnis, das miterleben zu können. Wir kauften uns jeweils noch ein Trikot im Fanshop und schauten das Spiel.
Leider war das Niveau nicht das beste, aber die Stimmung im Stadion war super und die Fans machten 90 Minuten lang Stimmung. Deportivo Saprissa hat außerdem ein paar Nationalspieler in ihrem Kader. Am Abend bestellten wir uns noch Essen zu unserer Unterkunft und gingen relativ früh schlafen. Den nächsten Morgen wollten wir noch ausnutzen und liefen von unserer Unterkunft in die Altstadt von San José.
Die Stadt ist eigentlich nichts Besonderes und ein Tag reicht aus, um alles zu sehen, was man gesehen haben muss. Wir schauten uns ein paar Gebäude an, bevor es zurück in die Unterkunft und von dort aus in Richtung Flughafen ging. Costa Rica hat mir wegen der Tiere sehr gefallen, allerdings fand ich das Essen ziemlich langweilig und sehr teuer. Das Land selbst hat mich nicht so sehr begeistert; ich hatte es mir paradiesischer vorgestellt.
Es war trotzdem toll, das Land einmal gesehen zu haben. Mein Lieblingsort in Costa Rica war auf jeden Fall Montezuma.
Costa Rica war meine letzte Station auf meiner Reise. Nach ziemlich genau sieben Monaten ging es für mich wieder zurück nach Deutschland. Was für ein komisches Gefühl das war. Erst wenn alles ein Ende hat, merkt man, wie schnell die Zeit eigentlich vergangen ist und was man alles erlebt hat.
Ich hatte eine wirklich tolle Zeit in diesen sieben Monaten und habe auch gemerkt, dass ich für mich persönlich eine Homebase möchte, von der aus ich immer auf Reisen starten kann. Ich möchte also nicht dauerhaft aus dem Rucksack leben. Meine letzte große Reise wird das aber nicht gewesen sein, dafür gibt es noch viel zu viel auf der Welt zu sehen.

Kosten für 19 Tage Costa Rica
Unterkunft (Hotel, Hostel, Apartment) | Verpflegung (Frühstück, Mittag, Abendessen) | Transport (Inlandsflug, Bus, Van, Boot...) | Andere (Visum, Pflege,...) | Gesamtkosten |
---|---|---|---|---|
389,79€ | 456,44€ | 401,21€ | 486,76€ | 1.734,21€ |
Kosten Pro Tag | ||||
20,52€ | 24,02€ | 21,12€ | 25,62€ | 91,27€ |
Tipps & Tricks für Costa Rica
Vor der Reise:
Visa on Arrival
Währung:
Costa Rica Colones
1,00€ = ca. 558 CRC
Fortbewegung:
Lange Strecken mit dem Bus/Auto
In Städten Uber
Must See:
Trotuguero, Montezuma, Drake Bay, Dominical
Must Try:
Gallo Pinto, Früchte auf dem Markt, Meeresfrüchte
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